Ein in Moskau erschienenes biografisches Lexikon beleuchtet den zivilisatorischen Beitrag der Ausländer:
Zugewanderte aus westeuropäischen Ländern waren in vielen Lebensbereichen in Russland tätig und übten nicht zuletzt in der Kultur einen prägenden Einfluss aus. Auch vieles, was als «typisch russisch» gilt, verdankt sich zumindest teilweise der wissenschaftlichen oder schöpferischen Mitarbeit von Immigranten.
Als einen «ersten Versuch, den Beitrag der Ausländer zur russischen Kultur auszumarchen», präsentiert Arkadi Aronow, Professor an der Moskauer Staatsuniversität, ein biografisches Lexikon («Inostrancy v russkoj kul'ture», Econ-Inform Press), für das er im Alleingang rund 500 Personenartikel über zugewanderte Kunstschaffende und Gelehrte aller Sparten verfasst hat – ein Referenzwerk, dessen lineare Lektüre ein bemerkenswertes kulturgeschichtliches Panorama entfaltet und erneut die kontroverse Frage nach der Besonderheit beziehungsweise der Eigenständigkeit russischer Kulturleistungen aufwirft.
In: Neue Zürcher Zeitung, 04.01.2012