Jan Skácel (* 7. Februar 1922 in Vnorovy; † 7. November 1989 in Brünn) war ein tschechischer Dichter.
Skácel studierte in Brünn am Gymnasium und an der Masaryk-Universität. Zwischen 1954 und 1963 wirkte er in der literarischen Redaktion des Brünner Rundfunks. Ab 1963 war er Chefredakteur der Kulturrevue Host do domu. Bis 1969 veröffentlichte er einen Prosaband und fünf Gedichtbände. 1969 wurde Host do domu verboten und Skácel die Herausgabe eigener Werke verwehrt. Seine Werke veröffentlichte er bis 1981 im sog. Samizdat oder im Ausland. Erst 1981 durfte er wieder eine Auswahl seiner Gedichte in der Tschechoslowakei herausbringen. Im Jahre 1989 erhielt er den Petrarca-Preis und den Vilenica-Preis, den bedeutendsten Preis für Lyrik in Jugoslawien. Er ist Ehrenbürger der Stadt Brünn.
Auf deutsch kam 1967 zunächst der Gedichtband Fährgeld für Charon heraus; unter dem Titel Wundklee erschien 1982 eine weitere Gedichtsammlung, deren Bekanntwerden der deutsche Lyriker Reiner Kunze befördern half, nicht zuletzt durch seine kongeniale Übersetzung. Weitere deutsche Ausgaben sind der 1991 erschienene Gedichtband "Ein Wind namens Jaromir" sowie "Nochmals die Liebe" von 1993, beide im Residenz Verlag, übersetzt von Felix Philipp Ingold. Im Wieser-Verlag erschienen die Feuilleton-Bände "Das elfte weisse Pferd" und "Das dreizehnte schwarze Pferd".
In französischer Übersetzung liegt der Band "Millet ancien" vor (dessen Titel Reiner Kunze auf Deutsch mit "Hirse hirse langeher" wiedergibt), übertragen vom Yves Bergeret und Jiří Pelán, erschienen im kleinen Verlag "Atelier la Feugraie".