Lyrische Bruderschaft / Januar 2012
Ein Leben Shakespeares, nachgedichtet von Armin Senser
Von Felix Philipp Ingold
In literaturkritik.de
Freundschaft in Zeiten des Terrors / Januar 2012
Die «Erinnerungen an Anna Achmatowa» bieten in Übrigen weit mehr als bloss ein literarisches Porträt. Der rasant hingeschriebene, weder die Erzähllogik noch die Chronologie respektierende Text ist darüber hinaus ein epochales Zeitzeugnis von unmittelbar anrührender Authentizität – subjektiv, eigensinnig, provokant, ungemein klug und souverän, dabei völlig illusionslos, bisweilen auch ausgesprochen zynisch.
Felix Philipp Ingold stellt Nadeschda Mandelstams Werk "Erinnerungen an Anna Achmatowa" vor.
In: Neue Zürcher Zeitung, 03.01.2012
Nadeschda Mandelstam: Erinnerungen an Anna Achmatowa . Aus dem Russischen von Christiane Körner. Kommentiert und mit einem Nachwort versehen von Pawel Nerler. Bibliothek Suhrkamp 1465, Berlin 2011. 205 S., mit zahlreichen Abbildungen
Edmond Jabès - Innere Echos / April 2012
Vor hundert Jahren wurde der Denker und Dichter Edmond Jabès geboren
Edmond Jabès war buchstabengläubig: ein Sprachdenker, der auf der Wortoberfläche – im Klangraum der Poesie – spekulative Erkenntnis suchte und fand. Eine Erinnerung an den vor hundert Jahren geborenen Dichter und Philosophen.
Fragen, die nach wie vor unbeantwortet sind; und solange dies so bleibt, wird der Rezensent an seiner früheren These festhalten, es handle sich bei M. Agejews «Roman mit Kokain» um eine Koproduktion zwischen Mark Levi und Vladimir Nabokov. Philologische Belege dafür gibt es zuhauf. Entsprechende biografische Dokumente müssten freilich erst noch eruiert werden.
Dieser Grandiositätsanspruch kommt einem befremdlich vor bei einem Philosophen, für den nicht das Wissen, nicht das Mehrwissen, schon gar nicht das Besserwissen wegleitend sein sollte, sondern - viel schlichter . das Denken; der also eigentlich mich ansprechen müsste, den Einzelnen und nicht ein noch so zahlloses Publikum, das ja in aller Regel die Quantität des Wissens mit Applaus honoriert und nicht die Qualität des Denkens.in: Volltext 4/2012, Seite 7