Lyrik und Musik, zwei Künste, die nahe beieinander sind und doch manchmal unvereinbar scheinen.
Aber vom Gedicht zur Melodie zu gehen, gelingt. So gerade David Philip Hefti, der mit dem Förderpreis 2013 der Ernst von Siemens Musikstiftung ausgezeichnet wurde.
Sein Werk Bergwärts (2010) , 3 Aggregatzustände für Sopran, Flöte, Violine, Violoncello und Klavier nach einem Gedicht von Felix Philipp Ingold wurde im Mai 2010 vom Ensemble Amaltea uraufgeführt und ist auf der CD orchestral works & chamber music des Ensemble Amaltea (NEOS 11120) enthalten.
Der Komponist schreibt zu seinem Werk:
In meiner Komposition "Bergwärts" habe ich das gleichnamige Gedicht des Schweizer Autors Felix Philipp Ingold vertont. Der Körperzustand der Sprache dieses dreiteiligen Gedichtes verflüchtigt sich von Strophe zu Strophe, wobei der Inhalt den gegenteiligen Prozess durchläuft – sich also verdichtet. Meine Musik ist ein Versuch, dieses Phänomen nachzuzeichnen. Die drei Sätze tragen folgende Titel:
1. fest
2. flüssig
3. gasförmig
und Marianne Mühlemann (Der Bund) schrieb im Juni 2010 in ihrer Rezension:
… Auch in Heftis «Bergwärts», das Stück erlebt in Anwesenheit des Komponisten seine Uraufführung, sind Flüsterklänge in verschiedenen Aggregatzuständen gegenwärtig. Auch hier verschieben sich Grenzen, verlöscht der Klang. Zudem werden die Satzgeflechte (Felix Philipp Ingold) brüchig. Und schliesslich verglimmen Klang und Wortbedeutung zwischen den perkussiven Filzschlegel- und Fingernagelgeräuschen. …
Links:
Die Webseite des Komponisten David Philipp Hefti
Würdigung des Preisträgers auf der Seite der Ernst von Siemens Musikstiftung
Download der Pressemitteilung der Ernst von Siemens Musikstiftung: