Felix Philipp Ingold: LyrikText

I aus S.

Jahrtausende sind vergangen
keineswegs vergangen ist jedoch die Rasse
Gesichter aus andern Zeitaltern

Eine ferne Epoche
durchquert die gegenwärtige
wahrt ihr Schweigen und ihre Meditation
unter Bannern und Trompeten

Wer kennt sie?
Erkennt sie wieder?
Der Fremdling er sieht die Ausgangstür
doch die Eingangstür die sieht er nicht
verfolgt von Blicken die ihn heimlich tadeln


II aus D.

Das Menschentier
hat auch hier noch ein neues Gesicht
Völker: Begehren mit klaffendem Maul
Weshalb soviel Begehrlichkeiten?
Weshalb soviel Länder
soviel Bräuche
Weshalb des Vielfältigen immer soviel?


III  aus Sr.

Noch warm ist hier
die Nacht des Nichtwissens

Völker mit zerlumptem Lendenschurz
Der Mond erscheint ihnen
überzogen von Bildern
überzogen von Gewittern
Drohungen ausstossend
Zeichen gebend
von Zukunft redend
KOMMUNIZIEREND

Aus dem Französischen von Felix Philipp Ingold